Bei einer Veranstaltung des Stadtelternrates für Elternvertreterinnen und -vertreter stellte der Bürgermeister Dr. Hoppenstedt seinen Zeitplan für die weitere Diskussion über die Umgestaltung der Schullandschaft in Burgwedel vor. Es wird erwartet, dass der Entwurf des Niedersächsischen Kultusministeriums zur Oberschule als neuer Schulform für Niedersachsen im Wesentlichen so wie bisher skizziert im März 2011 Gesetz wird.

Vor diesem Hintergrund gibt es nicht mehr die Möglichkeit, neue

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Kooperative Gesamtschulen zu gründen. Die hohen Hürden für die Gründung Integrierter Gesamtschulen bleiben bestehen. Die Kommunen, so auch Burgwedel, haben also nur die Möglichkeit, sich in dem engen Rahmen der vorgegebenen Oberschule zu bewegen.

Das ermöglicht die Zusammenlegung der Haupt- und Realschule mit oder ohne zusätzlichen gymnasialen Zweig sowie mit oder ohne gymnasiale Oberstufe. In den Jahrgängen 5 und 6 darf entweder überwiegend schulzweigbezogen, in den Fächern Deutsch, Mathematik, erste Fremdspache und ggf. Naturwissenschaften kursdifferenziert oder jahrgangsübergreifend (gemeinsam) unterrichtet werden. Gibt es einen gymnasialen Zweig, darf dieser in den Klassen 7 und 8 bereits nicht mehr jahrgangsübergreifend, sondern nur noch überweigend schulzweigbezogen oder kursdifferenziert unterrichtet werden. Die Entscheidung für den gymnasialen Zweig fällt also spätestens nach der 6. Klasse. Es wäre möglich, bei einer Oberschule mit gymnasialen Zweig die Schulform bis dahin für alle Schülerinnen und Schüler offen zu halten.

Die Argumentation der Verwaltung in Burgwedel ist momentan, dass dieser gymnasiale Zweig keine Verbesserung für die Schülerinnen und Schüler darstellt, weil ab Klasse 7 nicht mehr jahrgangsübergreifend unterrichtet wird (siehe anliegende Darstellung). Statt dessen gibt es eine Öffnung des Burgwedeler Gymnasiums, das für Absolventinnen und Absolventen der Oberschule eine gesonderte 10. Klasse einrichtet, um den Übergang in die 11. Klasse des Gymnasiums zu erleichtern, dann also nach 13 Jahren Abitur zu machen.

Ob der der gymnasiale Zweig tatsächlich verzichtbar ist, weil er keine Vorteile für die Schülerinnen und Schüler bietet, wie laut Bericht der Nordhannoverschen Zeitung die Mehrzahl der Elternvertreterinnen und Elternvertreter meint, sollte intensiver diskutiert werden als es in einer zweistündigen Diskussion ohne schriftliche Unterlagen zu leisten ist.

In den Schulausschuss-Sitzungen am 10. Januar und ggf. am 15. Februar 2011 soll nach den Worten des Bürgermeisters diese Diskussion geführt und dann ggf. bereits abgeschlossen werden. Im Folgenden soll eine Bürgerversammlung einberufen werden, um dort noch einmal zu diskutieren. Dieser Zeitplan ist ehrgeizig. Es wäre für die Debatten in Kollegien und Eltervertretugnen sicher hilfreich, die Alternativen mit möglichen Vor- und Nachteilen einmal übersichtlich und so objektiv wie möglich aufzubereiten. Dies wäre eine schöne Serviceleistung der Verwaltung, um in dieser wichtigen Debatte nicht übereilt Entscheidungen zu treffen.

Es ist sehr zu begrüßen, dass auch das Gymnasium sich bereitwillig an den Diskussionen beteiligt. Eine parallele gymnasiale Oberstufe an der Oberschule wäre unter diesen Rahmenbedingungen eine reine Konkurrenz zum Gymnnasium, die angesichts sinkender Schülerzahlen sicher keinen Sinn macht. Der Gymnasialzweig an der Oberschule könnte aber doch eine gute Möglichkeit bieten, Schülerinnen und Schülern einen besseren Übergang schon vor Abschluss der zehnten Klasse zu ermöglichen.

Insgesamt hält die SPD eine stärker integrierte Schule als die vorgesehene Oberschule für ein noch besseres Modell im Sinne eines längeren gemeinsamen Lernens der Schülerinnen und Schüler. Dies ist angesichts der durch das Kultusministerium gesetzten restriktiven Rahmenbedingungen derzeit aber nicht realistisch umzusetzen.