Der Schulausschuss der Stadt Burgwedel hat heute eine Entscheidung über die Grundzüge der Schulstruktur in der Stadt getroffen. Nach kurzer Debatte, in der SPD und Grüne sich klar für einen gymnasialen Zweig an der neuen Oberschule aussprachen, wurde mit der Mehrheit von CDU, FDP und Wählergemeinschaft beschlossen, ab dem Schuljahr 2012/2013 die Haupt- und Realschule Burgwedel zu einer Oberschule ohne gymnasialen Zweig zusammenzufassen. Damit soll in Kombination einer längst überfälligen Öffnung

des Gymnasiums für Realschüler mit erweitertem Abschluss die Attraktivität der Schule in Burgwedel besonders für diejenigen gesteigert werden, die ihre Kinder in den letzten Jahren verstärkt an den IGSen der Nachbargemeinden angemeldet haben. Vorangegangen ist im Schulausschuss die Diskussion über den Antrag der SPD-Fraktion, eine Bedarfserhebung bei den Eltern durchzuführen, um nach der umfassenden Information in Bürgerversammlung und Elternversammlungen die Angaben der betroffenen Eltern abzufragen, bei welcher Schule (Oberschule ohne, Oberschule mit gymnasialem Zweig, IGS oder Gymnasium) sie ihre Kinder zukünftig anmelden würden. Damit wäre eine wichtige Entscheidungshilfe für die Politik gegeben worden.

Dieser Antrag wurde mit der Begründung abgelehnt, dass der Stadtlelternrat mit einer Stimme im Schulausschuss vertreten sei und die Meinung aller Eltern repräsentiere.

Der Stadtelternrat selbst hat sich bei der Frage nach eine Erhebung des Bedarfs bei den Eltern der Stimme enthalten. Er hatte vorher in selbst verfassten Befragungen die Meinung von Eltern zur Oberschule abgefragt. Dies jedoch nicht systematisch bei allen Eltern und nicht mit einem sorgfältig ausgearbeiten Fragebogen, für den es sogar Unterstützung aus dem Kultusministerium gegeben hätte. Die Äußerung des Stadelternratsvorsitzenden, das dann ja ohenhin nur Eltern abstimmen dürften, die die Informationsveranstaltungen besucht haben, mutet schon etwas skurril an. Es darf ja auch nicht nur derjenige ein Parlament wählen, der vorher die Informationsveranstaltungen der Parteien besucht hat. Es ist jedem freigestellt, sich über Medien oder auch über Gepräche zu informieren und dennoch an einer Entscheidung teilzuhaben.

Nun wurde also umfassend informiert in Burgwedel, die Meinung aber dann nicht abgefragt und letztendlich die Entscheidung getroffen, die die Mehrheit der Politiker von der ersten Sitzung an ohne jegliche Informationsveranstaltung ohnehin vertreten hatte. Da scheint der Mut zu fehlen, mit einer Befragung zu riskieren, dass die Politik evtl. einen Kurswechsel hätte vollziehen müssen. Nun bleibt abzuwarten, ob dieses Schulmodell von den Eltern als Alternative zur Abwanderung in andere Gemeinden angesehen wird. Wie sagte eine Zuhörerin in Anspielung auf die Äußerung des Bürgermeisters," wenn die Abwanderung nicht gestoppt wird, hat die Stadt mit Zitronen gehandelt"? "Dann kann er schon mal das Zitronenbäumchen pflanzen...".