Bericht im "Marktspiegel"

Anke Bsteh und Bedri Özdemir als Stellvertreter

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BURGWEDEL/KLEINBURGWEDEL (bgp). Etliche Wahlgänge hatte der SPD Ortsverein Burgwedel am vergangenen Mittwoch zu bewältigen, da der amtierende Vorstand auf eigenen Wunsch zurückgetreten war. Mit der Wahl des neuen Vorstandes unterzog sich die Parteispitze einer „Verjüngungskur“.
Zu Beginn eröffnete der noch amtierende Vorsitzende Joachim Rödiger die Mitgliederversammlung und legte die Gründe für den Rücktritt des Vorstandes dar, um Platz für Neuwahlen zu machen: „Es fehlen dreizehn Tage an fünf Jahren, die der jetzige Vorstand zusammen ist“.
Das Team habe in schwierigen Zeiten die Vorstandsarbeit übernommen, nun sei es an der Zeit für einen Wechsel: „Das muss man nicht noch viel länger machen“, sagte der 68-jährige SPD-Aktive in seiner Ansprache. Er habe in der Zeit viel Solidarität und Gemeinsinn erfahren, zahlreiche Freundschaften seien während der Jahre entstanden, hob Rödiger hervor.
Mit ihm bat auch sein Stellvertreter Stephan Nikolaus um Ablösung im Amt. Er wolle sich nun mehr der Familie und der Ratsarbeit widmen. Obwohl die Vorstandwahlen erst im nächsten Jahr angestanden hätten, wurden aufgrund der Rücktrittswünsche Neu- statt Nachwahlen beschlossen, um für eine zweijährige Amtszeit planen zu können. Dazu wurde die Zahl der Beisitzer auf fünfzehn festgelegt.
Einstimmig wurde der Mittfünfziger Andreas Strauch für das Amt des Vorsitzenden gewählt, unterstützt von seinen jüngeren Stellvertretern Anke Bsteh und Bedri Özdemir. Karin Beckmann hatte sich bereit erklärt, weiterhin als Beauftragte für das Finanzwesen zu arbeiten und wurde im Amt einstimmig bestätigt. Jochen Rödiger bleibt dem Vorstand noch erhalten und wird sich als Mitgliederbeauftragter in die neue Amtszeit begeben. Er hielt es humorvoll mit einem Schlusswort des Politikers Martin Bangemann: „Ich gehe zwar, aber ich verschwinde nicht“.
Bedri Özdemir, Axel Düker und Evgenij Lutzow werden als Delegierte in die UnterbezirksvertreterInnenversammlung „Landtagswahl“ am 25. März 2017 entsandt. Der Abiturient Lutzow ist Neuling in der SPD und mit 19 Jahren das jüngste Mitglied. Er lässt die Mitgliederzahl der unter Dreißigjährigen auf vier ansteigen. Die Entwicklung sei mit insgesamt 138 Mitgliedern erfreulich, sagte Andreas Strauch, der vor der aktuellen Amtsübernahme als Mitgliederbeauftragter tätig war. In 2016 seien fünfzehn Mitglieder neu eingetreten und in 2017 habe man bereits drei Neueintritte verzeichnen können, von denen nachweislich zwei auf den SPD-Kandidaten für die Bundestagswahl zurückzuführen seien. Hier sei der bundesweite Mitgliederzuwachs in Zusammenhang mit der Kanzlerkandidatur des SPD-Politikers Martin Schulz auch vor Ort positiv erkennbar. SPD-Mitglied Otto Ludwig steht dem von ihm als „St. Martin Effekt“ bezeichneten Trend verhalten gegenüber, er sei sich nicht sicher, ob dieser „Höhenflug“ lange anhalten werde. Bemerkenswert in den Aussagen des Politikers sei für ihn jedoch der Begriff „Zusammenhalt in der Gesellschaft“. Davon verspreche er sich viel, angesichts der Tatsache, dass manche Gruppierungen in der Gesellschaft „einfach abgehängt werden“. Karin Beckmann sieht in der Kandidatur von Martin Schulz, dessen Kritiker seine fehlende Erfahrung in der Bundespolitik bemängeln, gerade darin die Chance: „Es tut gut, dass mal jemand von außen kommt“. Die Mitglieder strahlten jedoch nicht nur Optimismus für die anstehende Bundestagswahl aus, sondern blickten ebenso positiv gestimmt auf das Wahlgeschehen im Jahr 2018. Marco Brunotte wurde von der Versammlung einstimmig als Kandidat für die Landtagswahlen in Niedersachsen am 14. Januar 2018 nominiert.

Foto Mv
Der zurückgetretene Joachim Rödiger (Mitte links, stehend) gratulierte dem frisch gewählten Vorsitzenden des SPD Ortsvereins Burgwedel Andreas Strauch. (Foto: Bettina Garms-Polatschek)