Der Beschluss zum Tagesordnungspunkt „Neuer Standort des neuen Feuerwehrhauses an der Bissendorfer Str. in Großburgwedel“ hat großen Unmut in der SPD-GRÜNEN Gruppe ausgelöst. Auch die Öffentlichkeit ist sicher daran interessiert, welch wertvolle Fläche hierfür verbaut werden soll.

Aus Sicht der SPD-GRÜNEN Gruppe ist der seiner Zeit (2020) in den Fachausschüssen und im Verwaltungsausschuss favorisierte Standort „Bissendorfer Straße“ für das neue Feuerwehrhaus Großburgwedel nicht mehr tragbar.

Denn inzwischen liegen neue Erkenntnisse und eine Stellungnahme aus Sicht von Naturschutz und Landschaftspflege vor. Diese besagen, dass es sich bei dem ausgewählten Baugebiet um ein in dieser Art in Burgwedel einzigartiges Feuchtgebiet handele. Bei der Errichtung des Feuerwehrhauses in diesem Bereich sei mit erheblichen Eingriffen und daraus resultierenden Ausgleichsmaßnahmen zu rechnen.

An dieser Stelle weisen wir noch mal explizit darauf hin, dass die SPG-GRÜNEN Gruppe für einen Neubau des Feuerwehrhauses in Großburgwedel ist und damit das Ehrenamt auch unbedingt unterstützen möchten. Bei unserer Kritik geht es ausschließlich um den ausgewählten Standort und den damit verbunden Verlust dieser wertvollen Fläche.

Neben dem unwiederbringlichen Verlust dieser unbedingt erhaltenswerten Fläche kommt noch erschwerend der zusätzlich hohe finanzielle Mehraufwand hinzu. Denn inzwischen steht laut Vorlage der Verwaltung fest, dass aufgrund des hohen Grundwasserstandes das gesamte Gelände um min. 0,60 m angehoben und mit kapillarbrechendem, frostfreiem Material aufgefüllt werden muss. Der hohe Grundwasserstand führt auch dazu, dass das anfallende Niederschlagswasser nicht vor Ort versickert werden kann und abgeführt werden muss. Vor einer Einleitung in ein Gewässer muss eine Rückhaltung gewährleisten, dass bei Spitzenabflüssen keine Überlastung des Gewässers entsteht. Das kann über große Stauraumkanäle oder ein Regenrückhaltebecken realisiert werden. Weiterhin muss während der Bauzeit der Grundwasserspiegel um min. 0,5 m unter Gründungsebene abgesenkt werden.

Durch diese notwendigen Maßnahmen ist laut Verwaltung mit Mehrkosten in Höhe von 300.000,00 € bis 500.000,00 € zu rechnen.

Einerseits wird in Burgwedel gerade geplant, einen dreijährigen Beratungsvertrag zum Thema Biodiversitätsschutz und -Förderung auf den Weg zu bringen und dafür 100.000 € auszugeben. Außerdem arbeiten wir gemeinsam an einem runden Tisch zum Wasserrechtsverfahren, wo wir die Versickerung des Wassers ermöglichen wollen und unseren Wald im Fuhrberger Feld erhalten wollen. Wir versuchen also wo es auch immer geht Flächen zu erhalten, zu schützen oder zu renaturieren.

Und jetzt will die Burgwedeler CDU-FDP Mehrheitsgruppe andererseits genau solch ein einzigartiges Feuchtgebiet versiegeln und unwiderruflich zerstören und dafür auch noch etwa 500.000 € Steuergelder zusätzlich ausgeben.

Für uns als SPD-GRÜNEN Gruppe gibt es keinerlei Zweifel, dass dieses biodiverse Feuchtgebiet in seiner Natürlichkeit erhalten werden muss und die Standortfrage neu behandelt werden muss. Eine ähnliche Fläche im Stadtgebiet Burgwedel zu finden, die als Ausgleich dienen könnte, scheint uns nicht realistisch zu sein. Eine wertvolle Fläche dieser Art zu „opfern“ ist unseres Erachtens nicht mal im Ansatz zeitgemäß und akzeptabel.

Für unsere Gruppe völlig unverständlich wurde im Fachausschuss am 19.05.2022 durch die CDU-FDP Mehrheitsgruppe aber trotz aller Bedenken und Mehrkosten der Beschluss gefasst, am gewählten Standort festzuhalten und die Verwaltung nicht mit der Prüfung der Alternativstandorte zu betrauen.

Mehr widersprüchliches Verhalten zum Thema Umweltschutz gibt es nicht!