Rückblick: Fahrradtour zu Burgwedels Energiewende-Projekten ein voller Erfolg


Am Samstag, den 9. August 2025, hieß es für 30 engagierte Radfahrerinnen und Radfahrer: Aufsatteln und gemeinsam Burgwedels Weg zur klimaneutralen Kommune 2050 erkunden. Die durch den SPD-Ortsverein Burgwedel initiierte Veranstaltung wurde in persona von Hans-Joachim Rödiger begleitet und moderiert. Unter Leitung von Malte Schubert, dem Leiter Umwelt und Stadtgrün der Stadt Burgwedel, führte die rund 20 Kilometer lange Tour zu drei spannenden Stationen, die die Zukunft der Energieversorgung in der Region erlebbar machten. Bereits am Treffpunkt vor dem Rathaus war die Stimmung bestens – und wir als Ortsverein freuten uns sehr über die starke Resonanz.

Erste Station war die Biogasanlage von Herrn Kolze, einem der Gesellschafter, der die Gruppe persönlich durch die Anlage führte. Er erläuterte, wie hier aus Rohstoffen aus der unmittelbaren Umgebung Strom und Wärme gewonnen werden. Derzeit stammt mehr als ein Drittel der eingesetzten Rohstoffe aus Mais. Künftig wird dieser Anteil auf maximal 30 Prozent reduziert werden müssen – der Rest soll aus anderen, vielfältigen pflanzlichen Rohstoffen kommen. Schon jetzt wird mit alternativen Pflanzen wie Sorghumhirse experimentiert. Die Anlage arbeitet bedarfsorientiert und passt ihre Produktion dem aktuellen Wärmebedarf an. Eine Herausforderung stellt das Auslaufen der EEG-Förderung dar, das – in Verbindung mit komplexen rechtlichen Rahmenbedingungen – Investitionen erschwert. Zwar wäre der Ausbau des Wärmenetzes wünschenswert, doch ist er unter den derzeitigen Auflagen und Kosten kaum realisierbar.

Im Anschluss führte die Tour zu einer Fläche, auf der künftig eine große Photovoltaikanlage entstehen soll. Malte Schubert stellte vor Ort die Solarstrategie der Stadt vor. Über den EnergieMonitor Burgwedel können Bürgerinnen und Bürger schon heute den aktuellen Stromverbrauch und die Erzeugung im Stadtgebiet einsehen. Da die Einspeisevergütung für viele bestehende Anlagen in den kommenden Jahren ausläuft, sucht die Stadt nach neuen Modellen. Geplant ist, dass eine bestehende Energiegenossenschaft städtische Flächen pachtet und dort Solaranlagen errichtet. Auch öffentliche Dachflächen stehen der Genossenschaft zur Verfügung.
Vorgesehen sind drei große Standorte: entlang der A7, in Fuhrberg/Kleinburgwedel und in Oldhorst, wo zusätzlich ein Stromspeicher entstehen soll. Letzterer ist erst kürzlich in die Planung aufgenommen worden, um auf die veränderten Bedingungen am Strommarkt zu reagieren. Auch oberflächennahe Geothermie wird geprüft, wobei hier hohe Kosten ein mögliches Hindernis darstellen könnten.

Die letzte Station führte zur Holzhackschnitzelanlage von Herrn Fortmüller. Hier wird Energieautarkie großgeschrieben: Der Betrieb kombiniert Photovoltaik, Holzhackschnitzelverbrennung und kleinere Windkraftanlagen. Fahrzeuge und Geräte werden Schritt für Schritt auf Elektroantrieb umgestellt, und die Belegschaft kann Firmenfahrzeuge tagsüber direkt vor Ort laden. Das effiziente Zusammenspiel der verschiedenen erneuerbaren Energiequellen macht den Betrieb zu einem Vorzeigeprojekt für nachhaltige Energieversorgung in Burgwedel.
Nach gut zweieinhalb Stunden und vielen informativen Gesprächen endete die Tour. Die Teilnehmenden nahmen nicht nur frische Luft und Bewegung mit, sondern auch wertvolle Einblicke in die aktuellen und künftigen Projekte zur Energiewende in unserer Stadt. Der SPD-Ortsverein Burgwedel bedankt sich herzlich bei allen Beteiligten und insbesondere bei den Betreibern der besuchten Anlagen für ihre Zeit und ihre Offenheit – sowie bei allen Mitradelnden für ihr Interesse und ihre Unterstützung.